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Gesehen: BMW 1600 GT

Dieses schnittige, kleine Coupé sieht man leider nur noch sehr selten auf Deutschlands Straßen. Die Linienführung erinner stark an italienische Sportwagen, was auch nicht wundert, denn in der Tat hat der kleine Flitzer italienische „Eltern“. Das Design stammt von Frua* in Montecalieri, mit der Herstellung war die Firma Maggiora betraut. Allerdings bereits 1964 und der Namensgeber und Produzent des Fahrzeuges war nicht BMW sonder die Firma Glas in Dingolfing. Dort wurden die Fahrzeuge, als Coupé und auch als Cabriolet, endgefertigt und zuerst mit einem 1290 ccm/55KW Motor ausgestattet. Damit erreichte der als 1300 GT verkaufte Spider 170 km/h Spitzengeschwindigkeit. 1965 folgte dann die Version mit 62,5KW die es auf 175 km/h brachte. Ebenfalls 1965 wurde die Palette um die auf die Ausführungen mit 1,7 l Motor und 74KW (100PS) erweitert. Nach der Übernahme der Glas Werke durch BMW wurde der Spider 1967 mit der Maschine des BMW 1600 TI ausgestattet (77KW – 105 PS), der 1600 GT erhielt, außer einigen technischen Veränderungen, einen Kühlergrill mit der BMW-Niere und die runden Rückleuchten. Der 1600GT erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 190 km/h.
Im August 1968 wurde die Produktion eingestellt.

Fahrzeugdaten: Länge: 4,05m, Breite: 1,55m, Höhe: 1,28m, Radstand: 2,32m, Gewicht: 960 kg.

Von diesem Fahrzeug wurden 6.672 Coupé und Cabriolet gebaut, davon 1255 Mal als BWM 1600 GT Coupés und 2 Mal als BMW 1600 GT Cabriolet

  • * Der Designer Pietro Frua hat auch mehre Karosserien für Renault (Floride), Maserati und Lamborghini entworfen oder an ihnen mit gearbeitet.
  • ** Die Firma Maggioria aus Montecallieri war ursprünglich in Turin beheimatet. Sie „schneiderte“, teils in Handarbeit, Karosserien, unter anderem für den Glas V8, Glas GT (BMW 1600 GT) und den Maserati Mistral. Zu den weiteren Auftraggebern gehörten auch Alfa Romeo, Fiat, Lancia und De Tomaso.


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Ein paar schöne Tage auf Gut Valenbrook

Warum wir uns ausgerechnet dort treffen sollten, auf einem ehemaligen Rittergut, in einem Ort namens Fickmühlen von dem ich nun wirklich noch nie etwas gehört hatte, weiß ich nicht. Es solle Interessant sein hatte man mir gesagt und so fragte ich das Internet um Rat. Aha, Bad Bederkesa und Neuenwalde sagte mir dann schon mehr Landkreis Cuxhaven natürlich auch. Fickmühlen hat auch eine – wenn auch Kurze – französische Vergangenheit, es gehörte nach der Annexion durch Frankreich von 1811 bis 1814 zum Departement des Bouches-du-Weser. Danach zum Königreich Hannover. 1840 bekam der Ort den Status einer Landgemeinde die das Gut mit einschloss, 1974 wurde der Ort nach Bederkesa eingemeindet. Genug des Lesens, selber gucken ist besser.
Dank Navi war das Gut recht leicht zu finden, pünktlich waren wir auch noch. Auf den ersten Blick ein doch recht großes Anwesen. Die Auffahr hinauf und schon stand ich auf einem überwiegend gepflasterten, ausgesprochen sauberen der Hof und die Gebäude machten gepflegten einen gepflegten Eindruck. Linker Hand der Zufahrt hatte ich ein langgestrecktes Gebäude gesehen, dass an seinem rechten Ende einen getürmten Gebäudeteil abgeschlossen wurde. Mein erster Gedanke von weitem war ein Stall oder auch Scheune gewesen, weil ich die großen Rundbögen als Toreinfahrten interpretiert hatte. Beim näherkommen konnte ich jedoch sehen, dass die „Toreinfahrten“ vermauert waren und bemerkte auch Tische und Stühle, so dass ich nunmehr auf eine Restauration tippte.
Unsere Zimmer lagen in einem älteren Ziegelbau zur Rechten, der sich später als ehemaliges Kutschenhaus herausstellte. Die Appartements im Obergeschoss waren ausreichend groß, fein und liebevoll eingerichtet. Im Erdgeschoss gab es eine geräumige, offene Küche und einen großen Gesellschaftraum. Eine Sitzgruppe im ummauerten Aussenbereich lud zum gemütlichen Plausch am Feuer ein. Das stallähnliche Gebäude stellte sich später als die „Delicatessen-Manufaktur“ des Gutes heraus. Von edlen Konfitüren bis zu, mir bisher unbekannten, Schokoladenkreationen wird hier alles in Handarbeit hergestellt und abgefüllt. Ein Traum für Liebhaber der süßen Schleckereinen aber ein Albtraum für die Waage. Die Bewirtung der nächsten Tage war nicht zu beanstanden. Das Frühstück ist reichlich und gut, dasselbe muss auch über die anderen Speisen gesagt werden. Auf unsere Wünsche ist sofort und reagiert worden. Hier kann ich nur noch einmal unseren Dank zum Ausdruck bringen.
Das schließt auch alle anderen Mitarbeiter auf dem Hof ein, die stets freundlich und Auskunftsbereit gewesen sind. So konnten wir unter anderem auch den Aufzuchtstall besichtigen dem sich ein Muttertier und sein Kalb aufhielten.
Von hier als Ausgangspunkt haben wir dann noch einige Ausflüge an den Bederkesaer See und in das Ahlenmoor unternommen. Nachahmung empfehlenswert!

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