Archiv der Kategorie: Landschaften

Ein paar schöne Tage auf Gut Valenbrook

Warum wir uns ausgerechnet dort treffen sollten, auf einem ehemaligen Rittergut, in einem Ort namens Fickmühlen von dem ich nun wirklich noch nie etwas gehört hatte, weiß ich nicht. Es solle Interessant sein hatte man mir gesagt und so fragte ich das Internet um Rat. Aha, Bad Bederkesa und Neuenwalde sagte mir dann schon mehr Landkreis Cuxhaven natürlich auch. Fickmühlen hat auch eine – wenn auch Kurze – französische Vergangenheit, es gehörte nach der Annexion durch Frankreich von 1811 bis 1814 zum Departement des Bouches-du-Weser. Danach zum Königreich Hannover. 1840 bekam der Ort den Status einer Landgemeinde die das Gut mit einschloss, 1974 wurde der Ort nach Bederkesa eingemeindet. Genug des Lesens, selber gucken ist besser.
Dank Navi war das Gut recht leicht zu finden, pünktlich waren wir auch noch. Auf den ersten Blick ein doch recht großes Anwesen. Die Auffahr hinauf und schon stand ich auf einem überwiegend gepflasterten, ausgesprochen sauberen der Hof und die Gebäude machten gepflegten einen gepflegten Eindruck. Linker Hand der Zufahrt hatte ich ein langgestrecktes Gebäude gesehen, dass an seinem rechten Ende einen getürmten Gebäudeteil abgeschlossen wurde. Mein erster Gedanke von weitem war ein Stall oder auch Scheune gewesen, weil ich die großen Rundbögen als Toreinfahrten interpretiert hatte. Beim näherkommen konnte ich jedoch sehen, dass die „Toreinfahrten“ vermauert waren und bemerkte auch Tische und Stühle, so dass ich nunmehr auf eine Restauration tippte.
Unsere Zimmer lagen in einem älteren Ziegelbau zur Rechten, der sich später als ehemaliges Kutschenhaus herausstellte. Die Appartements im Obergeschoss waren ausreichend groß, fein und liebevoll eingerichtet. Im Erdgeschoss gab es eine geräumige, offene Küche und einen großen Gesellschaftraum. Eine Sitzgruppe im ummauerten Aussenbereich lud zum gemütlichen Plausch am Feuer ein. Das stallähnliche Gebäude stellte sich später als die „Delicatessen-Manufaktur“ des Gutes heraus. Von edlen Konfitüren bis zu, mir bisher unbekannten, Schokoladenkreationen wird hier alles in Handarbeit hergestellt und abgefüllt. Ein Traum für Liebhaber der süßen Schleckereinen aber ein Albtraum für die Waage. Die Bewirtung der nächsten Tage war nicht zu beanstanden. Das Frühstück ist reichlich und gut, dasselbe muss auch über die anderen Speisen gesagt werden. Auf unsere Wünsche ist sofort und reagiert worden. Hier kann ich nur noch einmal unseren Dank zum Ausdruck bringen.
Das schließt auch alle anderen Mitarbeiter auf dem Hof ein, die stets freundlich und Auskunftsbereit gewesen sind. So konnten wir unter anderem auch den Aufzuchtstall besichtigen dem sich ein Muttertier und sein Kalb aufhielten.
Von hier als Ausgangspunkt haben wir dann noch einige Ausflüge an den Bederkesaer See und in das Ahlenmoor unternommen. Nachahmung empfehlenswert!

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Rund um den Bederkesaer See

Bei der Wanderung über den etwa 7km langen Rundweg ist der See zum großen Teil fast unverdeckt zu sehen. Nur Stück ist durch Baumbestand verdeckt. Wenige Wanderer und Spaziergänger begegnen dir auf dem Sandweg auf dem du ganz in Ruhe die Natur genießen kannst: Aussichttürme am Weg erweitern deinen Sichtbereich. Allerlei Gefiedertes bevölkert den Himmel darunter auch einige Greifvögel. Beginnst du Rundkurs am Seecafe, triffst du nach etwa 5km, etwas ab vom See, auf eine Fischerei. Dort erwartet dich eine Erfrischung in Form von kühlen Getränken und frisch geräuchertem Seeaal oder Fischbrötchen. So gestärkt ist der Weg am Elbe-Weser-Kanal zurück zum Parkplatz am Seecafe schnell geschafft.

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Die Fahrt mit der Ahlener Moorhexe

„Oh, schaurig ist´s über´s Moor zu geh´n, Wenn es Wimmelt vom Heiderauche, sich wie Phantome die Dünste drehen, Und die Ranke häkelt am Strauche …“, so ließ Annette von Drost-Hülshoff den Knaben fühlen, der im dunklen durch das Moor läuft und dabei durch geisterhafte Erscheinungen in Panik gerät. Wer schon einmal im Dämmerlicht durch ein Moor gelaufen ist – vielleicht auch noch bei nebeligem Wetter – der kann dem Kleinen nachempfinden was er gefühlt haben mag. Verstärkt durch die alten Geschichten von Moorhexen, Gräberknechten und verbannten Spinnerinnen die abends am Feuer erzählt wurden, musste der Knabe in Panik geraten. Heute ist der Besucher eines Moores von solchen Gefühlen wohl weit entfernt, auch wenn die Fahrer der „Moorhexe“ im Ahlenmoor sich alle Mühe geben die „alten Geschichten“ wieder aufzuwärmen. 2 ¼ Stunden dauert die Fahrt mit der „Moorhexe“ durch das Ahlenmoor und die Fahrer sorgen dafür das den Besuchern nicht langweilig wird. Die Mischung von „alten Geschichten“, tatsächlichen Begebenheiten und sachlichen Informationen über Flora und Fauna und die Geschichte des Moores und seiner Bewohner lassen die Zeit verfliegen. Welches „Stadtkind“ hat schon einen Seeadler in freier Natur gesehen, oder weiß das die nordische Moosjungfer kein junges Mädchen sondern eine Libelle ist? Wer weiß, dass die Existenz dieser Naturlandschaft, die zum größten Teil unter Naturschutz steht, erst durch Wiedervernässung und Wasserrückhaltung gesichert werden kann. Meine Fahrt durch das Ahlenmoor war auf jeden Fall ein Erlebnis.

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